Kein Glück für die neuen Herren der Moosburg
Ab 1300 empfingen die Adligen von Schlatt die Moosburg im sumpfigen Gelände als Lehen. Im Jahr darauf begann sich Jakob von Schlatt auch Jakob von Moosburg zu nennen. Doch der neue Titel brachte der Familie kein Glück. In der folgenden Phase grosser politischer Veränderungen und Machtkämpfe stand sie gleich zweimal auf der Verliererseite: Johannes von Schlatt büsste 1350 für seine Rolle in der «Mordnacht von Zürich» mit dem Tod durch das Rad und 1386 wurde die Burg im Zuge der Sempacherkriege von einem Zürcher Trupp zerstört.
Der neue Inhaber, Ratsmitglied Johannes Schwend von Zürich, liess die Burg daraufhin für viel Geld wiederherstellen und ausbauen. Dabei ging es dem Junker vor allem darum, seine Burg standesgemäss auszustatten, schliesslich amteten er und sein gleichnamiger Sohn zwischen 1424 und 1433 als Landvögte von Kyburg. Auch diese liessen die Schwends ab 1424 umfassend instand stellen, was zeigt, wie gross der Reichtum der aufstrebenden Familie gewesen sein muss. Die These, dass der hohe Ausbaustandard der Moosburg mit einer vorübergehenden Erhebung zum Landvogteisitz zusammenhängt, lässt sich anhand der historischen Quellen allerdings nicht nachweisen. Es ist aber eher unwahrscheinlich, dass auf der Moosburg offizielle Amtsgeschäfte getätigt wurden, denn Belege liegen keine vor.
Der einflussreiche Vater Schwend, der 1395 wegen Diebstahls und der «Belästigung von Nonnen» vorübergehend aus dem Rat ausgeschlossen worden war, wie auch sein Sohn, prägten als Ratsherren die aggressive Expansionspolitik der Stadt Zürich. Vielleicht deshalb wurde ihr vornehmes Domizil 1444 im Alten Zürichkrieg von den Eidgenossen geschleift und blieb der lokalen Bevölkerung fortan nur noch als Steinbruch erhalten.
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