Kanton Zürich als neuer Eigentümer der Sammlung
Die noch bis 1969 als Familienunternehmen geführte «Maschinenfabrik Rüti, vormals Caspar Honegger» wurde an Georg Fischer verkauft und gelangte 1982 in den Besitz des Sulzer-Konzerns. Zuerst als «Sulzer Rüti» und ab 1999 als «Sulzer Textil» wurden in Rüti, wenn auch mit schwindendem Erfolg, weiterhin Maschinen produziert. Seit den 1990er-Jahren steckt die Schweizer Textil- und Maschinenindustrie in einer Krise. Jahr für Jahr werden Verluste an Anteilen in den globalen Märkten gemeldet. «Sulzer in der Sackgasse» titelte die NZZ, bevor der Konzern am Standort Rüti 1999 einen schmerzlichen Arbeitsplatzabbau bekannt geben musste.
Die personell hochdotierte Forschungsabteilung in Rüti, die während rund 150 Jahren ein Garant für den wirtschaftlichen Erfolg der Maschinenindustrie gewesen war und nebenbei auch noch das Werkmuseum betreut hatte, kam in Verruf. Die Tüftler seien zu langsam, äusserten sich die Wirtschaftsanalysten, zu lange werde an Neuerungen geforscht und diese würden zu zögerlich auf dem Markt eingeführt, sodass die Konkurrenz in Fernost aufholen könne. Der Sulzer-Konzern gab in der Folge den Produktionsstandort auf der Joweid etappenweise auf und beauftragte die Sulzer Immobilien AG, Projekte für eine neue Nutzung des Industrieareals zu entwickeln. Im Zusammenhang mit der bevorstehenden Schliessung des Werkmuseums auf der Joweid wurde zwischen der Sulzer Immobilien AG, der Gemeinde Rüti und dem Kanton Zürich vereinbart, den Weiterbestand der Sammlung zu sichern, indem diese ab 1. Januar 2008 unentgeltlich ins Eigentum des Kantons Zürich überführt werde. Dabei verpflichtete sich der Kanton, eine neue, geeignete Unterbringung zu suchen.
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