Hier liegt der Hund begraben
Überraschung auf einer Ausgrabung in Marthalen: Auf der Sohle eines Grubenhauses fanden unsere Ausgräber ein ganzes Hundeskelett! Die Lage der Knochen lässt erahnen, wie der Hund dort hin gekommen ist.
Überraschung auf einer Ausgrabung in Marthalen: Auf der Sohle eines Grubenhauses fanden unsere Ausgräber ein ganzes Hundeskelett! Die Lage der Knochen lässt erahnen, wie der Hund dort hin gekommen ist.
Die Kantonsarchäologie untersucht zur Zeit ein Areal neben der Kiesgrube in Marthalen, bevor die Bagger auch dort Kies abbauen. Auf dem heute noch landwirtschaftlich genutzten Land kamen Spuren einer frühmittelalterlichen Siedlung aus dem 6. und 7. Jahrhundert zum Vorschein. Dazu gehören zahlreiche Grubenhäuser, die typisch für Siedlungen aus dieser Zeit sind. Grubenhäuser sind in den Boden eingetiefte Gruben, die überdacht wurden. Man nutzte sie in der Regel für handwerkliche Tätigkeiten, zum Beispiel zum Weben.
In den Überresten eines Grubenhaus in Marthalen lag auf dem ehemaligen Fussboden ein komplettes Hundeskelett. Die Knochen befanden sich im sogenannten Sehnenverband, das heisst, sie wurden weder verschoben noch auseinandergerissen. Dies zeigt an, dass das tote Tier schnell mit Erde zugedeckt wurde. Wäre der Kadaver offen gelegen, hätten ihn andere Tiere wie Wölfe, Füchse oder ein anderer Hunde zerrissen, verschleppt und verteilt.
Offensichtlich wurde hier, als das Grubenhaus aufgegeben wurde, das tote Tier sorgfältig in der Mitte der Grube platziert und diese anschliessend zugeschüttet. Offen bleiben muss, ob dahinter ein ritueller Akt steht oder ob jemand einfach die Gelegenheit genutzt hat, seinem verstorbenen tierischen Begleiter ein besonderes Begräbnis zu gewähren.
Burgställe sind faszinierende Orte. Die Mauersteine wurden schon vor langer Zeit abgetragen und forttransportiert. Die einst weitherum sichtbaren Burghügel sind heute von Bäumen überwachsen und das zersetzte Laub füllt die einst tiefen Gräben nach und nach auf. Von den ehemals stolzen Anlagen ist manchmal gerade noch ein Flurname erhalten geblieben. Fassbar sind die abgegangenen Burgen und ihre Besitzer nur noch in den historischen Quellen, wo sie unscheinbare Spuren hinterlassen haben. So auch die Wagenburg in Oberembrach.
Im Firmengelände der Rieter AG in Winterthur-Töss sind archäologische Ausgrabungen im Gang. Die Untersuchungen wurden von der Tösser Bevölkerung mit Spannung erwartet, denn man weiss genau, was dort ausgegraben wird: die Spuren des früheren Klosters Töss. Aber wer gräbt da eigentlich und was machen die da genau?
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