Spinnerei Niedertöss

Am Anfang des späteren Rieter-Imperiums hatte 1795 die Eröffnung eines Kolonialwarengeschäfts und die Gründung des Handelsgeschäfts «Joh. Jacob Rieter & Cie» gestanden. Auch hier zeigt sich, wie stark die Firma Rieter seit der Gründergeneration mit der kolonialen Weltwirtschaft verflochten war. Aus dem Baumwoll- und Garnhandel gingen zu Beginn des 19. Jahrhunderts erste Fabrikationsunternehmen hervor, darunter die für Unternehmensentwicklung zentrale, 1825-27 errichtete Fabrik für Feinspinnerei in Niedertöss.

Baumwoll-Spinnerei Rieter als Postkartensujet 1973

Die Baumwolle, welche damals an der Töss verarbeitet wurde, stammte aus Sklavenproduktion in Brasilien und Mittelamerika. Dank des Zugangs zu den Kolonien und ihren Rohstoffen konnte die Textilindustrie in der Schweiz und speziell in Winterthur so gut gedeihen. Wie im Blogbeitrag beschrieben, bildeten die Bedürfnisse der Spinnereifabriken das Fundament der sich entwickelnden Maschinenindustrie. Dies trug massgeblich dazu bei, dass sich die Schweiz als Industrienation etablieren konnte. Lange bevor man über Globalisierung zu sprechen begann, veränderte der Welthandel so auch die ländliche Gemeinde Töss.

Hier endet der Stadtspaziergang. Für Ihren Heimweg zum Bahnhof Winterthur haben Sie mehrere Möglichkeiten. Falls Sie genug gelaufen sind, fährt Sie der Bus beim Zentrum Töss (gegenüberliegende Strassenseite des Hotel Töss) direkt zum Hauptbahnhof Winterthur. Wir empfehlen Ihnen aber, die Strecke zu Fuss über den Brühlberg zurückzulegen. Folgen Sie dazu dem angezeigten Weg auf der Mobil Schweiz Karte. Ist Winterthur nicht wunderschön?